Sehr verehrte Frau Oberbürgermeisterin Dr. Scholz, sehr geehrter Herr Konsul Dr. Casciello, sehr geehrte Frau Marcon-Grothausmann als Vorsitzender der VDIG, sehr geehrte Gäste, liebe Mitglieder der deutsch-italienischen Gesellschaft cicuit.
Im Namen aller Vorstandsmitglieder des circolo culturale italo-tedesco Bochum begrüße ich Sie ganz herzlich und freue mich sehr, dass ich heute mit Ihnen das "Lustrum zum Quadrat", das 25 jährige Jubiläum unserer Gesellschaft feiern darf. Zur Erklärung für die Nichtlateiner wie mich, ein Lustrum war bei den Römern die Zeitspanne einen Jahrfünfts und das zum Quadrat sind ??????
Dieses Jubiläum ist nur möglich, weil in der Vergangenheit viele Personen ehrenamtlich sehr viel Liebe und Arbeit in das Projekt cicuit gesteckt haben und weil viele unserer Mitglieder der Gesellschaft seit vielen Jahren die Treue halten. Sie und viele andere haben dafür gesorgt, dass der cicuit mit seinen vielfältigen Aktivitäten in diesen Tagen fünfundzwanzig Jahre alt geworden ist. An dieser Stelle möchte ich auch unseren Kooperationspartnern in Bochum besonderen Dank sagen. Einige von diesen sind unserer Einladung gefolgt und heute auch hier. Herr Lohmann mit seiner Gattin von der Evangelischen Stadtakademie Bochum und Frau Richartz-Malmede die Leiterin der Stadtbücherei Bochum. Bei anderen bedanke ich mich ausdrücklich, wenn sie heute auch nicht kommen konnten. Bei Herrn Janssen von der bekannten Buchhandlung, bei Ilse Kivelitz vom Kulturrat Bochum und Herrn Professor Köhnen von der Literarischen Gesellschaft Bochum. Ich hoffe wir können diese guten Kontakte noch lange pflegen.
Ein großes Dankeschön geht auch an das Dreigestirn der Bochumer Presse. WAZ, Ruhrnachrichten und Stadtspiegel haben uns in den letzten Jahren immer wieder mit Meldungen unterstützt.
Vor fünf Jahren, als ich schon einmal die Begrüßungsrede halten durfte,
habe ich gute Gründe für die Existenz unserer Gesellschaft in den Vordergrund meiner Rede gestellt. Dieser Text gilt immer noch und ist auf unsere Homepage nachzulesen.
Im vergangenen Jahr wurde Europäische Union den Friedensnobelpreis verliehen. Manche Kommentatoren haben damals gefragt, wieso eine solche überstaatliche Organisation diese weltweit beachtete Auszeich-nung erhält. Für mich und ich kann sagen auch für meine Freundinnen und Freunde im cicuit-Vorstand war sofort klar, dass hier keine Organisation, sondern ein Gedanke und die vielen Menschen, die dahinter stehen, geehrt werden sollten.
Der europäische Gedanke, wie er sich seit den 50iger Jahren des 20. Jahrhunderts immer weiter entwickelt hat. Ein Gedanke, der aber nur deshalb immer weiter gewachsen ist, weil in Europa viele Menschen ihn mit Inhalt füllten und noch füllen. Ein Gedanke, der in den Köpfen der Bürger heimisch geworden ist.
Ich kann sagen, deshalb fühlte sich der Vorstand des cicuit wirklich mit geehrt. Wir Anwesenden sind mit diesem neuen EUROPA groß geworden und halten das Erreichte für eine Selbstverständlichkeit. Es ist aber so, dass man daran immer weiter aktiv arbeiten muss.
Schon bei der Gründung des cicuit ist der europäische Gedanke in die Satzung des cicuit gehoben worden.
Wir versuchen im cicuit die europäische "Einheit in Vielfalt", speziell an der Verbundenheit mit Italien, deutlich zu machen. Um nur ein Beispiel zu nennen, was bedeutet es für Vielfalt und Verbundenheit, wenn viele der als "Urdeutsch" empfundenen Märchen der Brüder Grimm zweihundert Jahre ältere Vorläufer im Pentamerone der Giambatista Basile hatten?
Diese Verbundenheit kann auch nicht durch einzelne Personen in der politischen Führung oder durch einzelne Ereignisse aufgelöst werden. Anfechtungen dieser Art gibt es ständig auf beiden Seiten. Trotzdem kann ich für mich und meine Frau sagen, wenn wir heute nach Italien reisen und das haben wir in den letzten Jahren oft getan, haben wir nie das Gefühl in ein fremdes Land zu reisen, sondern wir haben immer das Gefühl, wir reisen in unserer großen gemeinsamen Heimat EUROPA. Dieses Gefühl will der cicuit mit seinen vielfältigen Aktivitäten stärken. Wir wollen das Fremdsein aufbrechen. Nur was wir kennen, können wir auch lieben und mit dem was und wen wir lieben, wollen wir auch in Frieden leben.
Aus diesen Gründen fühlten wir uns bei der Verleihung des Friedens-nobelpreises mitgeehrt und ich finde diese Ehrung haben alle Mitglieder des cicuit verdient.
Ich hoffe, dass die deutsch-italienische Gesellschaft Bochum ihre Völker verbindende Arbeit noch viele Jahre fortsetzen wird.
Für heute wünsche ich uns eine fröhliche Feier. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Willi Köhne, Vorsitzender des cicuit.
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