Impressionen einer Venedig-Reise

Das Flugzeug  schwebt in einer sanften Linkskurve zum Landeanflug. Langsam sinkt es  dem Flugplatz “Marco Polo” entgegen. Aus dem Dunst der Lagune taucht, erst schemenhaft, dann immer deutlicher werdend Venedig auf.

Der  Flughafen, der Autobustransfer und die Industrielandschaft vor Venedig  sind eher eintönig und deshalb ist der erneute Anblick der Stadt wie sie sich majestätisch darbietet überwältigend.

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Schnell sind  die Wochenfahrkarten für die Vaporetti gelöst und stilgerecht nähern wir uns dem heutigen Etappenziel. Am Fähranleger “Madonna dell`Orto” steigen wir aus. “Madonna dell `Orto” liegt im Stadtteil ( Sestiere )  Cannaregio. Cannaregio ist der nördlichste Stadtteil Venedigs und  erstreckt sich im weiten Bogen von dem im 20.Jahrhundert errichteten  Bahnhof bis zu einem der ältesten Ecken der Stadt.

Nach einem  kleinen Fußmarsch erreichen wir, d.h. 16 bildungshungrige Mitglieder des CICUIT, Casa Cardinal Piazza. Dieser Palast hat eine große  Vergangenheit. Ein Bewohner war der Oberbefehlshaber der Venezianischen  Flotte. Heute gehört er dem Patriachat von Venedig und wird von  Ordensfrauen bewirtschaftet. Wir werden herzlich begrüßt und diese  Herzlichkeit begleitet die Gruppe auch in den nächsten Tagen.

Die nicht von der Reise Erschöpften ziehen los und erkunden die Umgebung.

Heute ist Ostermontag und die Stadt ist sehr voll. Wir können glücklich sein, dass wir für das Abendessen schon einen Tisch von Bochum aus bestellt  haben. Am nächsten Morgen treffen wir Cristina Gregorin. Sie ist eine  hervorragende Kunsthistorikerin und eine tolle Erzählerin. In den  nächsten 4 Tagen werden wir thematisch durch Venedig geführt. Politik,  Religion, Wirtschaft und Kunst stellt sie ausführlich, anschaulich,  humorvoll und spannend dar. So macht Kunst und Geschichte Spaß und  neugierig auf mehr. Eigentlich hat sie den Grundstein für weitere  Venedigreisen gelegt.

Was haben wir gesehen? Alles zu beschreiben sprengt den Rahmen dieses Berichts. Einige Kostproben: Markusplatz  -Dogenpalast-Markuskirche-Ghetto-Schiffsmuseum-alle  Stadtviertel-Kirchen ( u.a. Madonna dell`Orto ; Giovanni e Paolo;  Frari-Kirche) und...und...und.

In der zweiten Tageshälfte kann  jeder der TeilnehmerInnen, versehen mit vielen Tipps, Venedig einzeln  oder in Gruppen erkunden. Murano, Burano, Torcello, Lido und St. Michele bilden ein angenehme Abwechslung zu der Enge der Straßen Venedigs.

Apropos St. Michele! Vielen bekannt aus den Krimis von Donna Leon. Sie selbst  sitzt in einem Caffe` und diktiert einen neuen Roman. Sie gibt gern ein  Autogramm. Auch Mika Häkkinen und Katja Riemann genießen das Flair der  Stadt.

Der Chronist dieser Zeilen muss sich bremsen. Venedig wirkt lange nach.

Auch jetzt sind die Bilder von Bellini, Tizian, Tiepolo, Tintoretto und vieler anderer noch deutlich vor dem inneren Auge.

Es ist eine phantastische Stadt!

Am Sonntag verlassen wir Venedig mit dem Boot, diesmal aber auf dem direkten Wasserweg zum Flughafen. Ein schöner Abschied.

Vielen Dank an Frau Dr. Paola Barbon, die dieses Erlebnis durch ihr Engagement ermöglicht hat.