Diesseits des Paradieses

Villen und Gärten am Comer See und Lago Maggiore

Vom 12. Mai bis zum 20. Mai (2007 ) war eine Gruppe des cicuit auf einer paradiesischen Reise. Mit dem Veranstalter für Studienreisen Dr.  Seick, ging es zu den wunderschönen Gärten und Villen an den  norditalienischen Seen.

Der erste Tag

brachte die Gruppe im angenehmen Reisebus bis Schwetzingen. Hier besichtigten wir eine der bedeutendsten deutschen Gartenanlagen, den Schlosspark. Dieser ist eine Mischung aus englischem Landschaftspark mit erhalten gebliebenen barocken Partien.

Die erste Übernachtung fand in Friesenheim, im angenehmen Hotel-Landgasthof Ochsen, statt.

1  fertig zur Abreise

2 Schwetzingen Park

3 Schwetzingen Park

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Der zweite Tag

führte uns bei einer unterhaltsamen und abwechslungsreichen Fahrt über und  durch die Alpen. Die Begleiterinnen, Frau Peters und Frau Harting,  verstanden es, durch geschickte Ablenkung, erst gar keine Tunnelangst  aufkommen zu lassen. Das erste Ziel, im Land wo die Zitronen blühen, war die Villa Mylius-Vigoni bei Loveno. Vom romantischen Park  ergaben sich immer wieder schöne Blicke auf das Panorama des Comer Sees. Die stellvertretende Leiterin dieser deutsch-italienischen  Begegnungsstätte, Frau Dr. Liermann, führte uns freundlich und  sachkundig durch das große Haus.

Das Abendessen nahmen wir schon im Grand Hotel Victoria in Menaggio ein.

4 Villa Vigoni Park und Haus

5 Villa Vigoni Blick auf Comer See

6 Menaggio Hafen

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Der dritte Tag

begann natürlich mit einem ausgiebigen und guten Frühstück. Danach ging es  aufs Schiff, welches uns nach Varenna übersetzte. Die Villa Cipressi hat ihren Namen von den jahrhundertealten Cypressen, die noch heute ihr Markenzeichen sind. Da der Garten direkt am Ufer liegt, ist der  Ausblick von den Terrassen über den See auf das Bergpanorama großartig.

Ganz in der Nähe liegt das nächste Kleinod, die Villa Monastero. Der Garten, direkt am Ufer des Comer Sees, ist zwar nur wenige Meter  breit aber einen Kilometer lang. Er ist ausgestattet mit herrlichen  Pflanzen und exotischen Gehölzen.

Zurück im Ort Varenna können wir ein wenig verschnaufen und eine Kleinigkeit  essen und trinken. Doch bald sind wir wieder auf einem Schiff und auf  dem Weg nach Bellaggio. Dort ist die Villa Melzi unser nächstes  Ziel. Leuchtende Azaleen und Rhododendronbüsche in kräftigem Lila  begrüßen uns schon am Eingang. Villa Melzi war der erste englische  Landschaftsgarten am Comer See und liegt der konkurrierenden Villa  Charlotta direkt gegenüber. Sie hatte schon viele illustre Gäste, heute  eben uns.

Zurück in Menaggio ist noch Zeit für einen kleinen Bummel und für einen  Cappuccino. Das gute Abendessen haben wir uns redlich verdient.

7 Villa Cipressi

8 Villa Cipressi Einzelheit

9 Villa Monastero am See

10 Bellagio Villa Melzi

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Der vierte Tag

ist der Tag der “ Via Regina “, der Straße der Königin. Entlang am südwestlichen Ufer des Comer Sees,  bei Regen und Gewitter, fahren wir vorbei an wunderschönen Villen und  Parks und pittoresken Dörfern, auf Como zu. Unser erster Halt ist die Villa Pizzo in Cernobbio. Bei leichtem Nieseln hören wir einen engagierten Vortrag  des Verwalters. Rosen blühen und duften und ein Kampferbaum ist eine  besondere Rarität. In Como haben wir Freigang und können nach Belieben durch die Stadt bummeln.

Bald steigen wir in den Bus und fahren zur, jetzt schon im Sonnenschein liegenden, Villa Olmo. Der prächtige Palazzo beherbergte schon große Berühmtheiten wie  Napoleon und Garibaldi. Man glaubt es kaum aber die Wege in diesem  Garten sind insgesamt 11km lang.

Nachdem die  Gruppe auf der “ Straße der Königin “ den kleinen Ort Lenno erreicht hat,  setzen wir über zur Halbinsel Lavedo, die weit in den See hineinragt.  Dort thront die Villa del Balbianello. Die Ansicht vom See aus  ist durch die malerische Lage ebenso begeisternd wie der Garten und sein Palazzo selber. Am Anleger warten zwei Damen auf uns, um uns in  kleineren Gruppen zu führen. Aufwendig beschnittene Bäume und ein 150  Jahre alter, an der Loggia rankender kleinblättriger Gummibaum, erregen  Aufsehen. Das Innere der Villa beherbergt eine der besten  Antiquitätensammlungen Norditaliens, die der Hausherr selber auf  mehreren Reisen und Expeditionen zusammengetragen hat.

Nach so viel Schönheit sind wir froh, im ruhigen Hotel in Menaggio, wieder zu Atem zu kommen.

11 Comer See Uferpromenade

12 Como im Regen

13 Villa Olmo Figurengruppe

14 Villa del Balbianello vom See aus

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15 Villa del Balbianello Loggia mit Ficus

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Der fünfte Tag

ist dazu gedacht, Kraft zu schöpfen. Es gibt kein offizielles Programm.  Jeder kann allein oder in kleinen Gruppen den Tag nach Lust und Laune  verbringen, bei Sonnenschein auch am und im Swimmingpool des Hotels.

Franz von Gaudy (1800-1840)

Auf dem Lago Maggiore

Trüumend schwanken die Kronen

Der Zypressen auf der Höh`,

Goldschimmernde Zitronen

Glühn aus dem Laub am See

Der sechste Tag

wird zu einem der Höhepunkte der Reise. Drei Inseln stehen auf dem Programm. Von Stresa am Lago Maggiore, das wir mit dem Bus erreichen, geht es  zuerst auf die Isola Madre. Sie ist vor allem ein botanischer  Garten. Dank des besonders milden Klimas im Lago Maggiore, wachsen hier  außergewöhnlich seltene und exotische Pflanzen. Auch die Vogelliebhaber  kommen auf ihre Kosten, denn neben Papageien tummeln sich viele andere  bunte gefiederte Tiere auf der kleinen Insel.

Das wartende Wassertaxi setzt uns nun über nach Verbania, wir bereiten ein Picknick vor und verzehren es in der berühmten Villa Taranto. Neben dem Gaumen können sich auch wieder die Augen verlustieren.

Nun wartet das “Inselschiff” im Lago Maggiore auf uns. Die Isola Bella trägt ihren Namen nicht ohne Grund. Tausendfach gemalt, Millionen Mal  fotografiert aber in ihrer unglaublichen Einmaligkeit immer noch nicht  abgenutzt. Hunderterlei Dinge sind zu bestaunen, aber auch die profane  Tatsache, dass der ganze Mutterboden auf diese Insel mit dem Schiff  herangebracht werden musste, erfüllt jeden Besucher mit Staunen.

Von hier aus ist unsere nächste Station schon zu sehen, die Isola Pescatori, ein Fischerdörfchen, das im See zu schwimmen scheint. Hier, in einem  guten Restaurant auf einer Terrasse das Abendessen einzunehmen, als  Hauptgang natürlich Fisch, ist wie die Erfüllung eines Traums. Im Bus,  mit Musik und guter Laune, kehren wir um 2245 Uhr wieder ins Hotel zurück.

16 Isola Madre weißer Pfau

17 Villa Taranto Picnic

18 Villa Taranto Blickachse

19 Isola Bella

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20 Isola del Pescatori von der Isola Bella

21 Isola Pescatori Abendessen

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Der siebente Tag

kann er noch eine Steigerung bringen?

Wir setzen zunächstüber nach Bellagio. Bergauf durch verwinkelte Gassen der malerischen Altstadt geht es zur Villa Serbeloni. Bei sonnig warmem Wetter genießen wir es, über Glyzinen und Rosen auf die drei Arme des Comer Sees zu schauen.

Nach einer kleinen Mittagspause in Bellaggio schippern wir nach Tremezzo zur Villa Carlotta. Sie ist ohne Frage einer der gärtnerischen Höhepunkte der Reise. Wir  können gut nachempfinden, dass Konrad Adenauer diesen Garten immer  wieder gerne besucht hat.

22 Bellagio Straßen und Treppen

23  Villa Serbelloni

24 Villa Serbelloni kühle Grotte

25 Villa Carlotta Orangen Pergola

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26 Villa Carlotta Blumen

27 Villa Carlotta Blumenpracht

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Der achte Tag

bringt uns zunächst wieder über die Alpen. Unsere Begleiterinnen sorgen dafür, dass die Fahrt nie langweilig wird. In Bad Bellingen besuchen wir das  Landhaus Ettenbühl. Hier hat sich in 30 Jahren ein ehemaliger Bauernhof  in ein kleines Paradies mit Themengärten verwandelt. Der Rosenzüchter  John Scarmann und seine Frau Stefanie Körner leben und arbeiten dort.  Kaum jemand verlässt den Garten ohne eine Pflanze als Mitbringsel. Am  Bus werden wir von unseren freundlichen Feen Frau Peters und Frau  Harting mit einem Sekt-Snack zum Abschied überrascht. Beide Damen können wir wirklich für Ihre rundum Betreuung loben und ihnen herzlich danken. In dieses Lob schließen wir auch den umsichtigen und rücksichtvollen  Busfahrer Herrn Gerdes ein.

Im uns schon bekannten “Ochsen” kehren wir wieder zum Übernachten und Abendessen ein.

28 Ettenbühl, Gruppe am Koiteich

29 Ettenbühl, am Eingang

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Der neunte Tag

dient dazu,  Bochum immer näher zu kommen. Schon am frühen Nachmittag werden wir von  unseren Lieben am Hauptbahnhof in Empfang genommen. Die Reise war in  jeder Hinsicht ein Erfolg und alle Mitreisenden sind gesund wieder  zurückgekommen.

28 gut gelaunt wieder in Bochum

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Hugo von Hoffmannsthal (1874-1929)

Reiselied

Wasser stürzt, uns zu verschlingen,

Rollt der Fels, uns zu erschlagen,

Kommen schon auf starken Schwingen

Vögel her uns fortzutragen.

Aber unten liegt ein Land,

Früchte spiegelnd ohne Ende

In den alterslosen Seen.

Marmorstirn und Brunnenrand

Steigt aus blumigem Gelände,

Und die leichten Winde wehen.

Text: Irmgard Köhne

Die ausgewählten Fotos wurden zum größten Teil von Herrn Dr. Gerhard Brauckmann zur Verfügung gestellt.