Rom intensiv ....

“ Rom durchstreift er wie ein am Tiber  ausgesetzter Pinguin, der verzweifelt nach Futter und nach Artgenossen  sucht. Unheimlich, diese Ewige Stadt: Lebewesen, die, schwarz-weiß. Wie  Brüder aussehen, outen sich als Ordensschwestern. Weihwasser ist nicht  zum Planschen da, und wo Fisch draufsteht, ist Christus drin. Kein  Wunder, dass er unentwegt aneckt. Feridun Zaimoglu, in der Türkei  geboren und in Deutschland aufgewachsen, gibt zum Besten, dass er Rom  intensiv erlebt habe in dem einen Jahr als Stipendiat der Villa Massimo. Hellwach geht er, der Muslim und deutschsprachige Autor mit sehr  geringen und sehr eigenen Italienischkenntnissen, sein Abenteuer an. Und witzig liest sich, wie es ihm unter Touristen und auf Trödelmärkten,  mit Pilgern und im Petersdom ergangen ist. Weniger laut allerdings  werden Leser lachen, die den Vatikan nicht für den “Kreml des  Martialkatholizismus” halten.”

 

Buchbesprechung in der Wochenzeitung “Die Zeit” vom 22.6.07