Paolo Smaniotto lebt und arbeitet in der Stadt Asti, eine ruhige Stadt im Südosten Piemonts, Provinzhauptstadt einer Weinregion zwischen Langa und Monferrato. Seit vielen Jahren verfolgt er, in der Einsamkeit, eine eigene persönliche Erforschung über die Ausdrucksmöglichkeiten der Schwarzweiß-Photographie. Er ist kein Berufsphotograph, sondern er ist ein Laie. Aus diesem Grund konnte er auch kreativ und frei schöpferisch tätig werden. Die Zeit und die Art und Weise seines Wirkens wählt er nach seinen Interessen und seinem "Instinkt" aus. Und es ist gut so, in einer unbarmherzigen Welt, in der Karriere, Erfolg und Macht die menschlichen Werte vernichten. Wir sind uns fast zufällig vor einigen Jahren begegnet und haben aus spontaner Sympathie etwas zusammen gemacht; wir sind umher gefahren, wir haben Menschen kennen gelernt, wir haben gegenseitig Bücher und Ideen ausgetauscht, insbesondere haben wir uns aber durch die diskrete und dennoch konstante Präsenz des Photoapparates hoch erfreut. Paolo hat somit die Aufgabe übernommen, ereignisreiche Jahre menschlicher und kultureller Begegnungen, Freundschaften, Liebschaften, Projekte, Träume und Utopien zu dokumentieren. Mit vielen Hunderten von Photos hat er die Radiographie eines freien Denkens zu leisten vermocht, die, in einer etwas verschlafenen Provinz, zahlreiche Persönlichkeiten unterschiedlicher Herkunft, die durch gleiche Visionen jedoch vereint sind, zusammen geführt hat: authentische Kultur, ohne Hintergedanken, Vorurteile oder Akademismen vorgeschlagen und in die Tat umgesetzt: Kultur als Passion, Freude und Leben. Mit einigen seiner Photos sind zwei Ausstellungen ("Ombre di fine millenio" (Schatten vom Jahrtausendende), S.Giorgio Scarampi, 1999; Passages, S. Giorgio Scarampi, 2001) und ein Band (Franco Vaccaneo, Per Cesare Pavese, i giorni le opere e i luoghi, Fabiano Editore, 2001), Etappen einer work in progress, die bis zu der jüngsten Ausstellung führt, die auf eine fruchtbare kulturelle Zusammenarbeit basiert, welche seit 1999 insbesondere die Ruhr-Universität Bochum, das Centro Studi Cesare Pavese aus S. Stefano Belbo und die Scarampi Foundation aus S. Giorgio Scarampi hervorhebt. Aus dieser internationalen Zusammenarbeit sind die jährlichen Sommerkurse der "universita estiva" in verschiedenen Städten des südöstlichen Piemonts, Tagungen, Seminare, Veröffentlichungen entstanden, die Hunderte von Studenten und Wissenschaftlern aus Europa einbezogen haben. Mit den Freunden und Kollegen Mario de Matteis und Piercarlo Grimaldi können wir mit Genugtuung behaupten, unseren Beitrag als Menschen mit Kultur dem Aufbau Europas verstanden als Begegnung von Völkern beigetragen zu haben. Paolo Smaniotto ist der getreue Reporter dieses, für uns, außergewöhnlichen menschlichen und intellektuellen Abenteuers, dass noch andauert.
Franco Vaccaneo
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